Lisa Graf
Im 3. Teil der Dallmayr Saga begleiten wir Paul Randlkofer und seine Familie durch die Jahr 1933-1945. Das Buch beginnt zu einer der dunkelsten Zeiten in Deutschland, Hitlers Machtergreifung. Als Leser*in wird man mit durch eine Zeit genommen, die einem beim lesen Bauchschmerzen bereitet. Oder zu mindestens ein mulmiges Gefühl.
An einen Lesefluss wie bei den ersten beiden Teilen war nicht zu denken. Was NICHT an dem hervorragenden Schreibstil der Autorin liegt. Im Gegenteil detailgetreu, bildhaft und klar schildert Lisa Graf die Zeit von 1933 bis Kriegsbeginn. Und da lag für mich das Problem. Zu viele Parallelen zum aktuellen Zeitgeschehen ließen mich oft einige Tage zwischen einzelnen Lesezeiten vergehen. Zu dunkel und zu schrecklich war das alles zu lesen. Zumal einem als Leser*in klar war: es gibt kein happy End. Der Krieg wird kommen. Juden werden systematisch ermordet, zahlreiche Kirchenangehörige sowie Angehörige anderer Parteien außer der NSDAP landen IN Konzentrationslagern und Millionen von Menschen werden im Kriegsverlauf sterben, obdachlos und verwundet.
Die zeit bis zum Kriegsbeginn nimmt den größten Teil des Buches ein. Wir erfahren von den Ängsten einzelner Personen, von Träumen der jungen Menschen und natürlich steht mit der eigenen Kaffeerösterei der Firma Dallmayr noch etwas Großes bevor. Es war interessant zu lesen, wie das Kaffeegeschäft seinen Anfang nahm. Ist Dallmayr doch heutzutage doch vor allem dafür bekannt.
Die Kriegsjahre von 1940- 1945 werden jeweils nur auf wenigen Seiten geschildert. Dafür war ich um Ehrlich zu sein sehr dankbar. Aber auch auf den wenigen Seiten schafft es Lisa Graf dem Leser ein Gefühl für das Grauen aber auch Hoffen in Zeiten des Krieges zu geben.
Das Buch endet relativ offen. Ein Neuanfang steht bevor. Das Gebäude der Firma wird wieder aufgebaut und dank der enthaltenen Fakten am Ende des Buches bekommt der Leser einen Eindruck davon, wie es mit der Firma Dallmayr und der Firma Randlkofer weiterging. Wer nun neugierig ist, dem empfehle ich aus vollem Herzen ein besuch bei Dallmayr in Müchen. Ein echtes Erlebnis!
