Mom-Alltag

Hallo BabyC!

Ein Geburtsbericht…

Hallo Baby C!

„Ach, du hattest einen Kaiserschnitt… na dann“  so oder so ähnlich haben schon viele Menschen reagiert wenn sie nach Baby C´s Geburt gefragt haben.  „Na dann kannst du ja gar nicht mitreden zum Thema Geburt“ „Na dann hast du es dir ja leicht gemacht“ „Na dann bekommt Baby C später bestimmt Probleme” “Na  dann hattest du ja gar keine richtige Geburt“ etc. etc.  Puh! Kaum zu glauben, aber gerade der Gedanke, dass der Kaiserschnitt keine richtige Geburt ist, hängt noch in vielen Köpfen fest.  Und dann auch noch an einem festgelegten Termin… für viele einfach kein richtiges Geburtserlebnis. Braucht es wirklich stundenlange Wehen bis eine Frau sagen kann, ich habe ein Kind geboren? Tatsache ist:  auch ich musste mich erstmal mit dem Gedanken  eines Kaiserschnitt anfreunden und habe mich gefragt ob ich dann überhaupt von einer Geburt sprechen kann. Ja kann ich! Heute sage ich voller Stolz, Baby C kam per Bauchgeburt auf die Welt und nichts daran fühlt sich nicht richtig oder vollständig an.  Gerne möchte ich an dieser Stelle von Baby C´s ersten Tag auf dieser Welt erzählen…

…beginnen möchte ich allerdings ein paar Wochen früher. Und zwar ab dem Zeitpunkt ab dem klar war, Baby C wird sich nicht mehr mit dem Kopf ins Becken drehen. Seit der 20.SSW lag sie mit dem Kopf unter meinem Herzen und die Füße bequem im Becken- Beckenendlage in der Fachsprache. Ich möchte hier gar nicht von „richtig“ oder „falsch“ rum liegen reden… Baby C hat das gemacht, was sie für richtig hielt. Für sie war es so eben am bequemsten. Nach Rücksprache mit meiner Frauenärztin kontaktierte ich in der 37. SSW die Schwangeren Ambulanz der Uniklinik Frankfurt um über die Möglichkeit zu sprechen Baby C dennoch vaginal zur Welt zu bringen. Hier ist man darauf spezialisiert. Gegen eine sog. „äußere Wendung“ haben wir uns von Anfang an entschieden…zu gruselig die Vorstellung und zu hoch das Risiko meiner Meinung nach.  Nach einem Ultraschall und Aufklärungsgespräch war ich überzeugt davon, mein Baby kommt dennoch auf „normalem“ Weg zur Welt. Fehlte nur noch eine Messung meines Beckens per MRT…keine große Sache, im Normalfall passt das alles schon… ja mh.bei mir wohl nicht. -Frau Krämer es tut uns leid eine vaginale Geburt würde ein Risiko darstellen, wir raten davon ab-.ok, damit hatte ich nun nicht gerechnet. Ich gebe zu, an dieser Stelle sind die ersten  Tränen geflossen, ich habe mir so so sehr gewünscht nicht in den OP Saal zu müssen. Denn genau da waren sie- die Gedanken einer unvollständigen Geburt, nicht Frau genug sein,  das Kind nicht geboren zu haben und dazu noch die Ängste vor dem Aufenthalt in der Klinik. Nach ein paar mehr Tränen die geflossen sind begab ich mich auf die Suche (normalerweise sollte man als schwangere nicht googlen) nach Informationen und Erfahrungsberichten zum Kaiserschnitt um mich an den Gedanken daran zu gewöhnen. Und dann fand ich eine Instagram Seite die mir so viel Mut gab und einen ganz neuen Blick auf mein bevorstehendes Geburtserlebnis gab: Petra von @bauchgeburt  hat mir ihrer Seite etwas Tolles geschaffen!

Durch viele Beiträge, Artikel, mutmachende Worte konnte ich akzeptieren, was der Kaiserschnitt ist: eine Geburt, einfach eine andere Art von Geburt. Eine Bauchgeburt. Ein viel schöneres Wort! Stundenlang habe ich gelesen und mein Mindset zu der bevorstehenden Geburt geändert. Ängste waren natürlich noch da- ist schließlich meine erste Geburt. Aber ich fühlte mich nicht mehr als Frau 2. Klasse weil ich keine stundenlangen Wehen ertrage hatte um letztendlich mein Kind in den Armen zu halten. ja die Wehen blieben mir erspart… auch das war anders geplant. Bedingt durch die Corona Pandemie vereinbarten wir einen Termin für die Geburt, so dass mein Freund auch dabei sein konnte. Hier war ein negativer Corona Test nämlich Voraussetzung. Und im Juli 2020 dauerte das Ergebnis noch ein paar Tage.

Am 16.07. um 6:30 war es dann soweit: Wir machten uns auf den Weg in die Uniklinik. Um kurz nach 7 ging es schon los. Ein knappes Leibchen übergezogen und ab in den OP… die Aufregung war riesig und die ersten Tränen flossen. Angst, Unsicherheit, Vorfreude…ein emotionaler Cocktail. So viele Menschen im OP Saal, an Schwester Christa erinnere ich mich besonders. So eine beruhigende Stimme und lachende Augen. Auch die Hebammen schafften es mir ein positives Gefühl zu vermitteln. Der Anästhesist verpasste mir eine Betäubung des Rückenmarks und schon lag ich da…. wir konnten nichts sehen nur hören und ich fühlen. ein bisschen Geruckel hier ein bisschen Geziehe da und dann war er da: BabyCs erster Schrei. So unwirklich. So beruhigend. So schön. Den Rest der OP verbrachte BabyC (nach einer ersten Untersuchung)  zwischen meinem Kopf und ihrem Papa. Ich konnte immer nur denken „Sie hat so weiche Haut“. Einfach Wahnsinn. Während ich noch versorgt wurde, durfte BabyC mit Papa im Kreißsaal kuscheln und bonden. Welch schöner Anblick.  Ein paar Stunden verbrachten wir kuschelnd, stillend, essend, schlafend zu dritt im Kreißsaal bevor es für mich und das Baby auf Station ging. Die nächsten 4 Tage durfte uns mein Freund leider  nicht besuchen, aber darüber berichte ich an anderer Stelle.

Ein ganz großes Danke und Kompliment an das Kreißsaal-Team in der Uniklinik. Wir sind unendlich froh, uns für diese Klinik entschieden zu haben und ein „Frankfurter-Mädsche“ zu haben. So kompetente und liebevolle Betreuung!

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